Nietzsche ist durch Erwähnungen, Zitate, Berufungen und Lobpreisungen längst bekannter als durch seine eigenen Aussagen. Daß es sich für die Wahrheit lohnt, nicht aber für den originalen Nietzsche, neben die eigene Statue gestellt zu werden, können viele nicht zufällige Zitate beweisen.
Aus Nietzsches Pamphlet gegen "die jüdisch-christliche Moral" (bei ihm stets als verhängnisvolle Einheit gedacht - wodurch einer seiner bekanntesten Buchtitel eine zweite Bedeutung gewinnt:) "Der Antichrist":
"das Christenthum ist einzig aus dem Boden zu verstehn, aus dem es gewachsen ist, - es ist n i c h t eine Gegenbewegung gegen den jüdischen Instinkt, es ist dessen Folgerichtigkeit selbst, ein Schluss weiter in dessen furchteinflössender Logik. (...) der psychologische Typus des Galiläers ist noch erkennbar, aber erst in seiner
vollständigen Entartung (die zugleich Verstümmelung und Überladung mit fremden Zügen ist -) hat er dazu dienen können, wozu er gebraucht worden ist, zum Typus eines E r l ö s e r s der Menschheit. - Die Juden sind das merkwürdigste Volk der Weltgeschichte, weil sie, vor die Frage von Sein und Nichtsein gestellt, mit einer vollkommen unheimlichen Bewusstheit das Sein u m j e d e n P r e i s vorgezogen haben: dieser Preis war die radikale F ä l s c h u n g aller Natur, aller Natürlichkeit, aller Realität, der ganzen inneren Welt so gut als der äusseren (...) Die Juden sind, ebendamit, das v e r h ä n g n i s v o l l s t e Volk der Weltgeschichte: in ihrer Nachwirkung haben sie die Menschheit dermaassen falsch gemacht, dass heute noch der Christ antijüdisch fühlen kann, ohne sich als die l e t z t e j ü d i s c h e C o s e q u e n z zu verstehn. (...)
Die décadence ist, für die im Juden- und Christenthum zur Macht verlangende Art von Mensch, eine p r i e s t e r l i c h e Art, nur M i t t e l: diese Art von Mensch hat ein Lebens-Interesse daran, die Menschheit k r a n k zu machen und die Begriffe 'gut' und 'böse', 'wahr' und 'falsch' in einen lebensgefährlichen und weltverleumderischen Sinn umzudrehn.-"
(KSA, Bd.6, S.190-193; Hervorhebungen vom Autor.)
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