Nach dem griechischen Philosophen Panajotis Kondylis leben wir in einer 'Massendemokratie', in der es zwar kein Eigentum mehr an Menschen, aber auch keine Gleichheit zwischen ihnen gibt: nur eine Masse kulturindustriell abgefertigter, atomisierter Konsumenten, deren soziale, familiäre und politische Bindungen hilflos und beliebig sind. Eine solche massendemokratische Gesellschaft wird von institutionellen Eliten organisiert, deren Öffentlichkeitsabteilung, 'Politik und Medien', vor allem die Aufgabe haben, jenen Widerspruch zu überspielen, der zwischen der ungleichen, ja krisenhaften Wirklichkeit und dem wählerverkäuflichen Programm, den nominell mehr oder weniger sozialdemokratischen Versprechen aller Parteien besteht. – Mit besseren Worten: die intrinsischen Antagonismen der bürgerlichen Gesellschaft, die sich durch die herrschenden Eigentumsverhältnisse trotz demokratisch changierender Verwaltung immer wieder durchsetzen und in ökonomischen Krisen sozusagen rückwirkend offenbaren, werden in der Demokratie des allgemeinen Wahlrechts von eigens dafür bezahlten Parlamentariern und anderen Konsensstimmungsmachern verschwiegen und verschleiert – beziehungsweise, dritte Möglichkeit, oft nicht einmal erkannt.
Die Meister dieser demokratischen Verschleierung nennt man im Fernsehen „Hoffnungsträger“. Sie tragen die ohnehin matte Hoffnung der Zuschauer einige Feierabende lang und dann zu Grabe. Zur Erinnerung: Gerhard Schröder war ein solcher Hoffnungsträger, Tony Blair in Großbritannien, Romano Prodi in Italien und Bill Clinton in den Vereinigten Staaten – und jeder von ihnen war eine umso größere Enttäuschung, gerade weil er ein sogenannter Hoffnungsträger war. Ebenso wird es auch dem soeben gewählten Präsidenten Barack Obama ergehen. Denn Obama wird nicht deshalb selbst im Ausland wie ein Messias gefeiert, weil er ein Messias wäre, sondern weil es diejenigen, die ihn feiern, nach einem Messias verlangt.
Dabei soll gar nicht bestritten werden, daß Obama ein fast sympathisch schauspielernder Politiker ist und es allem Anschein nach über die Maßen unwahrscheinlich ist, daß er noch mehr verschlimmern könnte als sein Vorgänger. Allein die Tatsache, daß ein schwarzer Einwanderersohn in den offensichtlich doch nicht mehrheitlich rassistischen USA zum mächtigsten Mann der Welt gewählt wird, belegt einen im globalen Vergleich einmaligen Vorzug dieser vielgehassten Republik. Obama ist der erste Sohn (oder eher Enkel) des afrikanischen Kontinents, der überhaupt zum Regierungschef eines – nein: des westlichen Staates schlechthin ernannt wird. Doch dieses Ereignis, so unwahrscheinlich es gewesen sein mag, deutet auf nichts sonst hin als darauf, daß es nun doch nicht so schlimm steht mit den Amerikanern wie der Teutoburger Hinterwäldler es gern hätte. Wenn Frauen, Schwule oder Schwarze (Juden werden bis heute nur in Israel gewählt) es bis ins höchste Amt des Staates bringen, sagt das zwar ein wenig übers Wahlvolk, aber überhaupt nichts über den Gewählten oder die Gewählte; das wird im Taumel um soviel Schein-Versöhnliches allzu gern übersehen. (Womöglich könnte man euphorisierte Massen selbst noch um ein leibhaftiges Kalb versammeln, das, statt geschlachtet zu werden, zuvor zum Präsidenten gewählt worden wäre: wie tierlieb wir doch alle sind!)
Auch Obama hat, wie seinerzeit Schröder von Kohl, um einen Vergleich aus der Provinz zu nehmen, vom schlechten Ruf seines unseligen Vorgängers aus dem gegnerischen Lager profitiert, in dessen trübem Schatten auch ein kleines Licht wie eine große Leuchte wirken kann. Bushs Amtszeit war ohne Frage ein beispielloses Desaster, das jedoch keineswegs nur seine Regierung zu verantworten hat: der elfte September und die jetzige Wirtschaftskrise liegen außerhalb von deren Wirkungskreis, auch wenn gern das Gegenteil behauptet wird, und hätten jeden demokratischen Präsidenten ebenso straucheln lassen. Doch auch was die Bush-Regierung tatsächlich zu verantworten hat reicht bei weitem aus, um zu erklären, warum ihr Chef nach CNN-Angaben der „unpopulärste Präsident in der modernen Geschichte der Vereinigten Staaten“ ist: es gibt eigentlich nichts, selbst gemessen an ihrem eigenen republikanischen Programm, was sich im politischen Rahmen der Weltmacht-Verwaltung nennenswert gebessert hätte. Sogar das Wirtschaftswachstum war während Bushs Amtszeit durchschnittlich geringer als in den fünfzig Jahren zuvor; und das obwohl die Steuern für die oberen Einkommensklassen in einem Umfang gesenkt wurden, der selbst das berühmte Rettungspaket mit seinen nominellen 700 Milliarden Dollar um weitere 160 Milliarden übertrumpft. Mit der Staatsverschuldung nahmen, anders als verkündet, auch Arbeitslosigkeit und Armut zu. Und selbst Befürworter des Irak-Kriegs, die zwar nicht mit den Massenvernichtungswaffen, aber doch mit nahezu 1,3 Millionen Regimeopfern und 300.000 Kriegsopfern Saddam Husseins argumentieren konnten, müssen eingestehen, daß die Humanität eines herbeipropagandierten 'Präventivkrieges', der 4.000 amerikanische Soldaten und mindestens 60.000 irakische Zivilisten das Leben gekostet hat, um eine grausame Diktatur durch einen unkontrollierbaren Guerillakriegsschauplatz islamistischer Organisationen zu ersetzen, papierne Theorie geblieben ist.
George W. Bush, um den sich eine ganze Industrie von Spottartikeln und -publikationen ausgebreitet hatte, war fast vom Anfang seiner Präsidentschaft an der Haßdummie all der Unzufriedenen und Ahnungslosen, deren Kritikbedürfnis mangels theoretischer Befähigung durch jenen Hohn ersatzbefriedigt werden mußte, den der doofe Machtlose über den doofen Mächtigen ausschüttet; an ihm bezeichnet er nicht den gesellschaftlichen Mißstand der Macht, mit der er sich bei anderen Gelegenheiten so gern identifiziert, sondern nur den ihm persönlich näheren Mißstand der Dummheit. Denn welches bessere Mittel gegen die eigene Idiotie gibt es als einen zweiten Idioten zu entdecken, den man sich als den größeren vorstellt, um von der eigenen Klugheit träumen zu können? Zu einem nicht geringen Anteil sind es diese Mechanismen, die jetzt Obamas Jubelvolk antreiben, das schließlich aus denselben massendemokratischen Unzufriedenen und Ahnungslosen besteht; aus Leuten also, die beispielsweise in Kalifornien am Tag der Präsidentschaftswahl gegen die kürzlich erst legalisierte Homosexuellen-Ehe votiert haben, kurz bevor sie Obama als ihren Führer in die Freiheit feierten: denn ulkigerweise waren es – Vorsicht, Antirassisten! – 70% der abstimmenden AfroamerikanerInnen, die das Eherecht für gleichgeschlechtliche Partner widerrufen und zugleich einen, den sie für den ihren halten, ins höchste Amt gewählt haben. 'The land of the free' at its best?
Obama gibt den destruktiven Verhältnissen ein sympathisches Aussehen, auf daß die Ungeliebten ihnen endlich wieder in die Arme fallen können. Diese tumbe Gemeinschaftsseligkeit spricht sogar mit der Stimme des politischen Gegners, McCains und Bushs, um alle Amerikaner hinter jenem gesellschaftlichen Projekt zu versammeln, das gerade einmal mehr vernichtend gescheitert ist und das der junge Präsident in eine gloriose Zukunft führen will. Obama und seinem Marketingstab ist es gelungen, die massenwirksame Illusion einer Versöhnung mit gesellschaftlichen Verhältnissen zu erzeugen, innerhalb deren de facto keine Versöhnung möglich ist. Doch bis diese vorerst gut verdrängte Tatsache wieder ans Licht kommt und die Unzufriedenheit zurückkehrt – über zuwenig Geld für zuviele Waren, die einen davon ablenken sollen, daß man immer nur zuwenige von ihnen kaufen kann – wird Obama mindestens eine Legislaturperiode durchregiert haben, auf die vielleicht ein neuer 'Hoffnungsträger' folgen wird, ein neuer 'Wechsel' und eine neue Unzufriedenheit. Denn die Freude über Obamas Wahl hat, wo sie realistisch begründet ist – damit, daß er Bush ablöst, und damit, daß ein Afroamerikaner Präsident werden kann – nichts mit ihm selbst und seiner Politik zu tun. Wo sie jedoch mit ihm selbst und seiner Politik zu tun hat, ist sie nicht realistisch begründet.
Barack Hussein Obama wird nicht zum zweiten Mal die Sklaverei abschaffen (und damit sei keineswegs gesagt, daß es sie nicht mehr gäbe). Er wird die Armut, die Arbeit, das Kreditwesen, die Rassendiskriminierung, die Verdummung und die Gewalt ebensowenig einschränken wie künftige Krisen und Krisenherde weltweit. Sein Bonus ist einzig, daß, wenn er das behauptet, zuviele es ihm glauben – und zwar gerade deshalb, weil die Zustände für sie schlecht sind und bleiben. Die amerikanischen (Sozial-)Demokraten leben, wie ihre europäischen Genossen, von einer großen Lüge, die ihnen zuweilen abgekauft wird, wenn der Preis für Lügen niedrig ist, also dann, wenn die Christlich-Konservativen gerade regieren – von der Lüge nämlich, daß alles, so wie es ist, ganz gut sein könnte. Dieser Irrtum hält sich, wie jeder Glaube, gerade durch seine Falschheit am Leben: denn was nicht falsch ist – ist auch nicht ermutigend.
Selbst der amerikanische Traum ist eben nur ein Traum, zumindest solange sich zuviele noch darüber freuen wollen, daß sie ihn träumen dürfen. Und sobald es nur ein bißchen knirscht im Gebälk einer auf fundamentale Gegensätze gebauten Gesellschaftarchitektur, liegt der Träumer schon wach und die Wirklichkeit geht ungehindert weiter, als ob Obama nie geboren wäre.
Die Meister dieser demokratischen Verschleierung nennt man im Fernsehen „Hoffnungsträger“. Sie tragen die ohnehin matte Hoffnung der Zuschauer einige Feierabende lang und dann zu Grabe. Zur Erinnerung: Gerhard Schröder war ein solcher Hoffnungsträger, Tony Blair in Großbritannien, Romano Prodi in Italien und Bill Clinton in den Vereinigten Staaten – und jeder von ihnen war eine umso größere Enttäuschung, gerade weil er ein sogenannter Hoffnungsträger war. Ebenso wird es auch dem soeben gewählten Präsidenten Barack Obama ergehen. Denn Obama wird nicht deshalb selbst im Ausland wie ein Messias gefeiert, weil er ein Messias wäre, sondern weil es diejenigen, die ihn feiern, nach einem Messias verlangt.
Dabei soll gar nicht bestritten werden, daß Obama ein fast sympathisch schauspielernder Politiker ist und es allem Anschein nach über die Maßen unwahrscheinlich ist, daß er noch mehr verschlimmern könnte als sein Vorgänger. Allein die Tatsache, daß ein schwarzer Einwanderersohn in den offensichtlich doch nicht mehrheitlich rassistischen USA zum mächtigsten Mann der Welt gewählt wird, belegt einen im globalen Vergleich einmaligen Vorzug dieser vielgehassten Republik. Obama ist der erste Sohn (oder eher Enkel) des afrikanischen Kontinents, der überhaupt zum Regierungschef eines – nein: des westlichen Staates schlechthin ernannt wird. Doch dieses Ereignis, so unwahrscheinlich es gewesen sein mag, deutet auf nichts sonst hin als darauf, daß es nun doch nicht so schlimm steht mit den Amerikanern wie der Teutoburger Hinterwäldler es gern hätte. Wenn Frauen, Schwule oder Schwarze (Juden werden bis heute nur in Israel gewählt) es bis ins höchste Amt des Staates bringen, sagt das zwar ein wenig übers Wahlvolk, aber überhaupt nichts über den Gewählten oder die Gewählte; das wird im Taumel um soviel Schein-Versöhnliches allzu gern übersehen. (Womöglich könnte man euphorisierte Massen selbst noch um ein leibhaftiges Kalb versammeln, das, statt geschlachtet zu werden, zuvor zum Präsidenten gewählt worden wäre: wie tierlieb wir doch alle sind!)
Auch Obama hat, wie seinerzeit Schröder von Kohl, um einen Vergleich aus der Provinz zu nehmen, vom schlechten Ruf seines unseligen Vorgängers aus dem gegnerischen Lager profitiert, in dessen trübem Schatten auch ein kleines Licht wie eine große Leuchte wirken kann. Bushs Amtszeit war ohne Frage ein beispielloses Desaster, das jedoch keineswegs nur seine Regierung zu verantworten hat: der elfte September und die jetzige Wirtschaftskrise liegen außerhalb von deren Wirkungskreis, auch wenn gern das Gegenteil behauptet wird, und hätten jeden demokratischen Präsidenten ebenso straucheln lassen. Doch auch was die Bush-Regierung tatsächlich zu verantworten hat reicht bei weitem aus, um zu erklären, warum ihr Chef nach CNN-Angaben der „unpopulärste Präsident in der modernen Geschichte der Vereinigten Staaten“ ist: es gibt eigentlich nichts, selbst gemessen an ihrem eigenen republikanischen Programm, was sich im politischen Rahmen der Weltmacht-Verwaltung nennenswert gebessert hätte. Sogar das Wirtschaftswachstum war während Bushs Amtszeit durchschnittlich geringer als in den fünfzig Jahren zuvor; und das obwohl die Steuern für die oberen Einkommensklassen in einem Umfang gesenkt wurden, der selbst das berühmte Rettungspaket mit seinen nominellen 700 Milliarden Dollar um weitere 160 Milliarden übertrumpft. Mit der Staatsverschuldung nahmen, anders als verkündet, auch Arbeitslosigkeit und Armut zu. Und selbst Befürworter des Irak-Kriegs, die zwar nicht mit den Massenvernichtungswaffen, aber doch mit nahezu 1,3 Millionen Regimeopfern und 300.000 Kriegsopfern Saddam Husseins argumentieren konnten, müssen eingestehen, daß die Humanität eines herbeipropagandierten 'Präventivkrieges', der 4.000 amerikanische Soldaten und mindestens 60.000 irakische Zivilisten das Leben gekostet hat, um eine grausame Diktatur durch einen unkontrollierbaren Guerillakriegsschauplatz islamistischer Organisationen zu ersetzen, papierne Theorie geblieben ist.
George W. Bush, um den sich eine ganze Industrie von Spottartikeln und -publikationen ausgebreitet hatte, war fast vom Anfang seiner Präsidentschaft an der Haßdummie all der Unzufriedenen und Ahnungslosen, deren Kritikbedürfnis mangels theoretischer Befähigung durch jenen Hohn ersatzbefriedigt werden mußte, den der doofe Machtlose über den doofen Mächtigen ausschüttet; an ihm bezeichnet er nicht den gesellschaftlichen Mißstand der Macht, mit der er sich bei anderen Gelegenheiten so gern identifiziert, sondern nur den ihm persönlich näheren Mißstand der Dummheit. Denn welches bessere Mittel gegen die eigene Idiotie gibt es als einen zweiten Idioten zu entdecken, den man sich als den größeren vorstellt, um von der eigenen Klugheit träumen zu können? Zu einem nicht geringen Anteil sind es diese Mechanismen, die jetzt Obamas Jubelvolk antreiben, das schließlich aus denselben massendemokratischen Unzufriedenen und Ahnungslosen besteht; aus Leuten also, die beispielsweise in Kalifornien am Tag der Präsidentschaftswahl gegen die kürzlich erst legalisierte Homosexuellen-Ehe votiert haben, kurz bevor sie Obama als ihren Führer in die Freiheit feierten: denn ulkigerweise waren es – Vorsicht, Antirassisten! – 70% der abstimmenden AfroamerikanerInnen, die das Eherecht für gleichgeschlechtliche Partner widerrufen und zugleich einen, den sie für den ihren halten, ins höchste Amt gewählt haben. 'The land of the free' at its best?
Obama gibt den destruktiven Verhältnissen ein sympathisches Aussehen, auf daß die Ungeliebten ihnen endlich wieder in die Arme fallen können. Diese tumbe Gemeinschaftsseligkeit spricht sogar mit der Stimme des politischen Gegners, McCains und Bushs, um alle Amerikaner hinter jenem gesellschaftlichen Projekt zu versammeln, das gerade einmal mehr vernichtend gescheitert ist und das der junge Präsident in eine gloriose Zukunft führen will. Obama und seinem Marketingstab ist es gelungen, die massenwirksame Illusion einer Versöhnung mit gesellschaftlichen Verhältnissen zu erzeugen, innerhalb deren de facto keine Versöhnung möglich ist. Doch bis diese vorerst gut verdrängte Tatsache wieder ans Licht kommt und die Unzufriedenheit zurückkehrt – über zuwenig Geld für zuviele Waren, die einen davon ablenken sollen, daß man immer nur zuwenige von ihnen kaufen kann – wird Obama mindestens eine Legislaturperiode durchregiert haben, auf die vielleicht ein neuer 'Hoffnungsträger' folgen wird, ein neuer 'Wechsel' und eine neue Unzufriedenheit. Denn die Freude über Obamas Wahl hat, wo sie realistisch begründet ist – damit, daß er Bush ablöst, und damit, daß ein Afroamerikaner Präsident werden kann – nichts mit ihm selbst und seiner Politik zu tun. Wo sie jedoch mit ihm selbst und seiner Politik zu tun hat, ist sie nicht realistisch begründet.
Barack Hussein Obama wird nicht zum zweiten Mal die Sklaverei abschaffen (und damit sei keineswegs gesagt, daß es sie nicht mehr gäbe). Er wird die Armut, die Arbeit, das Kreditwesen, die Rassendiskriminierung, die Verdummung und die Gewalt ebensowenig einschränken wie künftige Krisen und Krisenherde weltweit. Sein Bonus ist einzig, daß, wenn er das behauptet, zuviele es ihm glauben – und zwar gerade deshalb, weil die Zustände für sie schlecht sind und bleiben. Die amerikanischen (Sozial-)Demokraten leben, wie ihre europäischen Genossen, von einer großen Lüge, die ihnen zuweilen abgekauft wird, wenn der Preis für Lügen niedrig ist, also dann, wenn die Christlich-Konservativen gerade regieren – von der Lüge nämlich, daß alles, so wie es ist, ganz gut sein könnte. Dieser Irrtum hält sich, wie jeder Glaube, gerade durch seine Falschheit am Leben: denn was nicht falsch ist – ist auch nicht ermutigend.
Selbst der amerikanische Traum ist eben nur ein Traum, zumindest solange sich zuviele noch darüber freuen wollen, daß sie ihn träumen dürfen. Und sobald es nur ein bißchen knirscht im Gebälk einer auf fundamentale Gegensätze gebauten Gesellschaftarchitektur, liegt der Träumer schon wach und die Wirklichkeit geht ungehindert weiter, als ob Obama nie geboren wäre.
3 Kommentare:
Ich empfehle Dir folgendes Buch zu lesen, darin wird recht deutlich und schlüssig nachgezeichnet, wie die Obama-Kampagne zum Erfolg führte: http://prodialog.org/content/publikationen/buecher/obama
He Dieter,
danke für den Tipp, hat mir echt geholfen.
Gruss
Dein
Cem
Ach, das war doch einfach: acht Jahre Bush, die Chance für die USA, sich "aufgeschlossen" (ein Schwarzer!) zu zeigen ... an Obama selbst lag es mit Sicherheit nicht.
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