Der Musikjournalist verhält sich zum Journalismus allgemein wie die fehlende Zunge zum Stottern:
Als Racheengel des Walking-Bass bezwang Marc Ribot im Zeichen der verminderten Quint noch jedes Stück und erfand so auf den großen Alben von Tom Waits und John Zorn die Rhythmusgitarre neu. Wohin es ihn später stilistisch auch trieb: Der Gestus, der Klampfe noch einen letzten Sinn abzuringen, während man schon im Begriff ist, dieser den Hals umzudrehen, umschreibt die Urszene, in der Ribots Ton erzittert. Fünfzehn Kompositionen für Sologitarre als 'Exercises in Futility' zu veröffentlichen mutet da nur konsequent an. Doch diese mit delikater Beharrlichkeit präsentierte Phänomenologie des Klangspektrums und der Betastungsmodi der Konzertgitarre zeigt nur, wie falsch es wäre, Ribots methodischen Nihilismus für materiale Nöligkeit zu halten.
(Alessandro Topa in der FAZ vom 30.9.2008.)
Aber wir wollen dieses Thema nicht beenden, ohne einmal kurz den Altpusher der popjournalistischen Metaphernekstasen Dietmar Dath zu zitieren, der in der Rezension eines neuen Heavy-Metal-Plättchens also sprach:
Die Gangart heißt hier nicht selten Galopp, da trampelt dann eine Herde amphetamingefütterter Bonanzapferdchen die Prärie zu Bruch, und der Erlkönig spuckt Scharlachverwehungen in den Sturm.
Mensch Popper, prüf doch mal den Wahrheitsgehalt des Satzes!
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